Die Anschaffung von „intelligenten“ Ladestationen oder Wallboxen bietet enorme Vorteile, denn ohne eine Software, in die die Ladeinfrastruktur eingebunden ist, das sogenannte Backendsystem, ist eine Automatisierung vieler Funktionen wie Steuerung und Verwaltung oder auch die Abrechnung nicht möglich. Doch wie ergänzen sich Ladeinfrastruktur und Backend? Was ist der Unterschied zwischen einer Ladeinfrastruktur mit und einer Ladeinfrastruktur ohne Backend?

In diesem Artikel erklären wir die Vorteile und Möglichkeiten der Nutzung eines professionellen Backendsystems.

Ladestationen ohne Backend

Ladestationen ohne ein Backend zu betreiben ist natürlich möglich, macht aber nur dann Sinn, wenn das Laden kostenlos ist und keine Abrechnung benötigt wird. Das ist z.B. zu Hause der Fall, wenn der Strom in der privaten Garage in das eigene eFahrzeug geladen wird. Für den Fuhrpark eines Unternehmens ist das nur sinnvoll, wenn die Ladung von eDienstwagen am Firmenstandort erfolgt und eine Abrechnung nicht benötigt wird. Dies kommt jedoch sehr selten vor, da zumindest Einblicke in die Ladevorgänge aus statistischer Sicht zu internen Zwecken fast immer gewünscht sind. Das Backend selbst dient allerdings auch der Steuerung und Überwachung, sowie Fehlerbehebung von Ladestationen und Wallboxen und hat daher auch abseits der Abrechnung einen deutlichen Mehrwert.

Einschränkungen ohne ein Backendsystem:

Ohne Backend sind die Funktionen und Statistiken sehr eingeschränkt. Die Ladesäule gibt Strom ab, jedoch gibt es keine Kontrolle über die Mengen des Stroms oder die Fahrzeuge, die geladen werden. Wenn ein Fahrzeug mit der Ladeinfrastruktur verbunden wird, so gibt die Hardware Strom ab, auch wenn dies ggfs. nicht gewollt ist.

Ladestationen mit Backend

Das Backend ist für viele Dinge verantwortlich. Das wohl bekannteste Thema ist die Abrechnung von Ladevorgängen. Doch es erfüllt viele weitere Anforderungen, die für Betreiber von Ladestationen unerlässlich sind. Dazu zählen unterschiedlichste Funktionen, wie die Steuerung von Öffnungszeiten, Automatisierungsprozesse, Datenexporte, Gruppierungen und automatische Fehlerbehebung, um nur einige der wichtigsten zu nennen.

Das bedeutet: Ohne ein leistungsfähiges und technisch ausgereiftes Backendsystem ist weder eine Abrechnung des geladenen Stroms innerhalb eines bekannten Nutzerkreises noch im Roaming möglich. Desweiteren stehen keine Einstellungen oder Funktionen zur Verfügung und die Ladestationen können nicht mit Updates versorgt werden. Ohne ein Backend können also keine Anwendungsfälle abgebildet werden. Mit anderen Worten: Ohne Backend ist die Ladeinfrastruktur nicht besonders leistungsfähig.

Was ein professionelles Backend ausmacht

Die individuellen Anforderungen von Einzelhandel, Unternehmen mit eigener Flotte und privaten Mitarbeiterfahrzeugen, WEGs oder auch Hotels müssen sich mit dem Backend umsetzen lassen.

Einige wichtige Aufgaben, die ein Backend erfüllen sollte:

  • Die Möglichkeit Tarife für die Ladestationen und die RFID-Karten flexibel erstellen zu können, denn Strompreise unterliegen teilweise starken Schwankungen.
  • Die Festlegung von Öffnungszeiten, um die Preise der Ladungen an die eigenen Öffnungszeiten oder an unterschiedliche Nutzungen der Ladesäulen über 24/7 verteilt anzupassen.
  • Funktionen, die die Übertragung der eigenen Geschäftstätigkeiten auf die Ladeinfrastruktur erleichtern. Dazu zählt die Gruppierungsfunktion, um nicht jede Ladestation einzeln ansteuern zu müssen.
  • Eine Exportfunktion, die gewünschte Daten mit einem Klick oder auch regelmäßig überträgt.
  • Statistiken geben vielfältige, hilfreiche Übersichten.

Doch auch im Hintergrund ist ein Backend für viele Funktionen wichtig:

  • Erst das Backend ermöglicht das Roaming von Ladestationen und RFID-Karten und somit die Abrechnung von Ladevorgängen mit fremden Fahrern und an fremden Ladestationen.
  • Wichtige Funktions- und Sicherheitsupdates können auf die Stationen aufgespielt werden.
  • Das Monitoring zur rechtzeitigen Fehlererkennung wird unterstützt und erleichtert.
  • Es kann selbstständig Fehler beheben, ohne dass ein Mitarbeiter sich darum kümmern muss.
  • Ein hoher Grad der Automatisierung, sichert insbesondere eine transparente monatliche Abrechnung.

Das Lastmanagement als zentrale Leitstelle des Stroms

Neben dem Backend ist im Normalfall ein leistungsfähiges Lastmanagement von zentraler Bedeutung für die Nutzbarkeit des Stroms und aller Ladestationen an einem Standort.

Es regelt die Verteilung der Energie auf die einzelnen Ladepunkte und sorgt somit dafür, dass Strom zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.

ENNAGY bietet beides an. Das eigens entwickelte Lastmanagementsystem kann die Energie gemäß den Anforderungen zwischen den Ladestationen verteilen.

Ist bei der Energieverteilung schon Schluss?

Das Lastmanagement kann zudem auch PV-Anlagen mit in die Stromnutzung einbeziehen. Damit wird sichergestellt, dass überschüssig produzierter Strom nicht zu günstigen Konditionen in das Stromnetz eingespeist wird, sondern für die Ladung von elektrisch betriebenen Fahrzeugen genutzt wird.

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus den Fähigkeiten des ENNAGY Lastmanagements.

Fazit

ENNAGY CONTROL vereint das Backend und das Lastmanagement in einem System. Dies führt zu einer optimalen Nutzung der Ladeinfrastruktur und geht weit über diesen Anwendungsbereich hinaus.

Wenn Ladeinfrastruktur wirtschaftlich betrieben werden soll sind diese beiden Komponenten unerlässlich. Hierdurch wird die Elektromobilität mit dem Alltag der Menschen verbunden.